Welche Geldanlagemöglichkeiten sind in Deutschland beliebt?
Deutsche
Verbraucher stehen vor einem Problem. Niedrige Zinsen machen das Sparen
geradezu unmöglich, denn die Inflation lässt den Wert des Sparkapitals real
sinken. Aktuell setzen viele Sparer auf „Betongold“. Schließlich sind auch die
Zinssätze für Baufinanzierungen niedrig. Doch das Eigenheim kann nicht für alle
die Lösung sein. Sind Sie auch ratlos, wie Sie Kapital ansparen oder für das
Alter vorsorgen sollen? Wir zeigen Ihnen hier, wie die Deutschen sparen und
warum sie im Vergleich zu anderen Nationen so konservativ sind. Außerdem
erfahren Sie, wie sich die Zinsen entwickeln werden und welche Strategien Ihnen
bei der Geldanlage helfen.
Welche Prioritäten
werden bei der Geldanlage gesetzt?
Während der
Industrialisierung entstanden in Deutschland vergleichsweise schnell umfassende
soziale Sicherungssysteme. Es gab Krankenkassen, Rentenkassen und
Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Aktien waren etwas für die Reichen,
die sich Verluste leisten konnten. Es entstand früh eine Kultur der
Absicherung, die über günstige Monatsbeiträge eine hohe und planbare Sicherheit
bot. Dieses Verhalten ist bis heute weit verbreitet. Zwar hat Tagesgeld das
Sparbuch abgelöst, Lebens- oder Rentenversicherungen sind oft fondsbasiert,
aber generell bevorzugen die Deutschen sichere und gewohnte Anlageformen.
Sicherlich wünschen sich die meisten Anleger mehr Rendite, aber sie sind kaum
bereit, Risiken einzugehen.
Wie beliebt sind Aktien
als Anlagemöglichkeit?
1996 läutete
die Telekom eine Wende im deutschen Anlegerverhalten ein. Der
Telekommunikationskonzern ging an die Börse und startete einen beispiellosen
Werbefeldzug. Der beliebte Schauspieler Manfred Krug erklärte die „Volksaktie“,
die laut damaliger Aussagen „so sicher sei wie eine vererbbare Rente“.
Spätestens mit der Finanzkrise 2002 ist der Traum Tausender deutscher
Kleinanleger geplatzt, der Aktienkurs fiel ins Bodenlose. Damit war die
deutsche Aktieneuphorie Geschichte und bis heute trauen sich nur wenige
Verbraucher, Aktien zu kaufen.
Bietet das Eigenheim
einen Ausweg?
In den
letzten Jahren profitieren Verbraucher von historisch niedrigen Zinsen bei der
Baufinanzierung. Das hat deutliche Folgen: In begehrten Regionen steigen die
Immobilienpreise massiv und auch der Neubau wird immer teurer. Bestandsobjekte,
Bauland und Handwerker werden knapp. Doch es gibt auch die Kehrseite der
Medaille: In schrumpfenden Regionen wie der Eifel sind gut instand gehaltene
Eigenheime zu Niedrigpreisen zu haben. Die bisherigen Besitzer erzielen mit dem
Verkauf keine Rendite, mit Zinsen und Nebenkosten haben diese mehr bezahlt, als
sie jetzt erhoffen können.
Der demografische Wandel
hat Folgen
Die deutsche
Gesellschaft altert. Dieser Trend wird sich verschärfen, wenn in den nächsten
Jahren die Generation der Baby-Boomer in das Seniorenalter kommt. Aktuell
stehen 100 Einwohner zwischen 20 und 60 Jahren 50 Älteren gegenüber. In 20
Jahren werden es 100 Junge und 70 Ältere sein. Dazu kommt, dass der
Immobilienbesitz in Deutschland zu 57 Prozent im Besitz der Generation 55+
liegt. In den kommenden zwei Jahrzehnten werden sich ganze Siedlungen und
Stadtteile verändern, weil die ältere Generation auszieht oder verstirbt. In
vielen Regionen wird es schwer, Interessenten für diese Häuser und
Eigentumswohnungen zu finden.
Immobilien mit Bedacht
auswählen
Denken Sie
darüber nach, den niedrigen Zinsen auszuweichen, indem Sie in eine Immobilie
investieren? Dann wählen Sie das Objekt sehr gründlich aus. Denn die Lage hat
einen großen Einfluss, ob Sie dort im Alter angenehm mietfrei wohnen und wie
sich der Wiederverkaufspreis entwickelt. Als Faustregel gilt: Schließt die
Schule, stirbt das Dorf. Denn ohne Betreuungseinrichtungen und Schulen für die
Kleinsten verlieren die Orte an Attraktivität für Familien. Sie ziehen woanders
hin. Durch den fehlenden Nachwuchs schwindet schrittweise die Infrastruktur.
Der Bäcker schließt, der nächste Hausarzt ist kilometerweit entfernt, die
Buslinie wird nur dreimal täglich bedient und selbst der Geldautomat wird
abgebaut. Diese Entwicklungen machen das Leben schwer und die Immobilienpreise
sinken. Ähnliche Auswirkungen zeigen sich in Stadtteilen, die durch den
demografischen Wandel abgehängt werden. Nur gibt es hier lange keinen
Leerstand, sondern es entstehen soziale Brennpunkte.
Wie entwickeln sich
voraussichtlich die Sparzinsen weiter?
Aktuell
fällt es leicht, der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihrer
Niedrigzinspolitik den Schwarzen Peter zuzuschieben. Wissenschaftliche
Untersuchungen zeigen allerdings deutlich, dass in alternden Gesellschaften die
Zinsen sinken. Erwarten Menschen eine lange und zum Teil selbst zu
finanzierende Rentenzeit, sparen sie. Schließlich benötigen Sie im Alter
Rücklagen, um die niedrigen Renten aufzubessern. Und ohne viele junge
Beitragszahler sind keine hohen Renten zu erwarten. Viele Sparer führen
allerdings zu niedrigen Zinsen. Gleichzeitig gibt es weniger Jüngere, die
Kredite für Immobilien oder die Unternehmensgründung benötigen, was ebenfalls
die Zinsen sinken lässt. Experten können diese Effekte nicht nur im Modell
berechnen, sie lassen sich auch an aktuell alternden Gesellschaften in der
Realität nachweisen.
Welche Auswirkungen hat
das Zinstief?
Während für
Menschen mit genügend Einkommen und dem passenden Lebensmittelpunkt eine eigene
Immobilie einen Ausweg bieten kann, sieht es für alle anderen schlecht aus. Wer
in der falschen Region verwurzelt ist oder ein geringes Einkommen hat, kann nur
Geld anlegen. Dabei steht bis heute für deutsche Verbraucher die Sicherheit
ganz vorn. Deutsche legen das Geld eher langfristig fest, eine schnelle
Verfügbarkeit spielt eine untergeordnete Rolle. Die Rendite ist kaum wichtig
und wird vollkommen vom Sicherheitsaspekt überlagert. Aber welche Möglichkeiten
bleiben dann?
Tages- und
Festgeld hat dem Sparbuch zwar den Rang abgelaufen, aber die Zinsen liegen
unterhalb der Inflation. Damit schrumpft das Kapital über die Jahre und
verliert an Wert. Aktien erfordern ein nennenswertes Startkapital und die
Aneignung von Wissen. Die Lebens- und Rentenversicherungen hängen ebenfalls von
der Entwicklung der Zinsen ab und bieten kaum Rendite. Trotzdem gibt es
Auswege.
Welche Vorteile bietet
das Fondssparen und was ist dabei zu beachten?
Langfristig
auf 20 oder 30 Jahre gesehen bieten Aktien die besten Renditen. Zwar sind die
Schwankungen in dieser Zeitspanne groß, aber bisher gleichen sich diese immer
aus und führen in der Gesamtbilanz zu einem Plus von rund sechs Prozent. Beim
Fondssparen genießen Sie viele Vorteile. Der Fonds weist eine breite Streuung
an verschiedenen Aktien auf. Sie selbst müssen sich nicht mit den Kursen
auseinandersetzen, Ihre Sparrate wird automatisch verteilt. Dazu ist der
Einstieg bereits mit kleinen Beträgen möglich. Viele Anbieter akzeptieren
Sparraten von 25 oder 50 Euro monatlich, nach oben gibt es keine Grenze.
Experten
raten bei Aktien zu einer starken Diversifikation. Wer nur auf ein Unternehmen
setzt, geht wie damals die Telekom-Aktionäre ein hohes Risiko kein. Verteilen
Sie dagegen Ihr Vermögen auf viele verschiedene Unternehmen in
unterschiedlichen Branchen, reduzieren Sie das Risiko. Für Normalverdiener ist
es schwer, eine Vielfalt an Aktien zu kaufen. In einem Fonds profitieren Sie
auch mit kleinen Anteilen und Sparraten von einer großen Auswahl.
Wonach richtet sich die
Auswahl des richtigen Anbieters?
Die
niedrigen Zinsen setzen auch den Banken und Finanzdienstleistern zu. Zwar ist
es immer noch leicht, Anbieter ohne Depotgebühren zu finden. Allerdings erheben
mittlerweile alle Unternehmen Transaktionsgebühren. Angebote mit zeitweiser
Befreiung von den Gebühren sind meist wenig attraktiv. Endet der
Aktionszeitraum, gehören diese Firmen meist nicht zu den günstigsten Anbietern.
Zwar können Sie theoretisch das Depot wechseln, praktisch hat aber nicht jede
Bank oder jeder Finanzdienstleister den gewählten Fonds im Angebot.
Feste und prozentuale
Transaktionskosten
Bei den
Transaktionskosten bestehen zwei Modelle. Entweder der Anbieter berechnet einen
festen Betrag oder er behält einen prozentualen Anteil der eingezahlten Summe
ein. Bei einer angenommenen Sparrate von 50 Euro monatlich wirkt sich das
beispielsweise so aus: Kostet jede Transaktion einen Euro, stecken Sie zwei
Prozent Ihres Anlagebetrags in Gebühren. Verlangt eine Bank dagegen
Transaktionskosten in Höhe von 0,2 Prozent des Anlagebetrags, fließen lediglich
zehn Cent an den Anbieter. Möchten Sie dagegen regelmäßig deutlich höhere
Summen einzahlen, kann sich der Festbetrag für Sie lohnen. Rechnen Sie vor dem
Abschluss eines Vertrags die verschiedenen Optionen durch und wählen Sie das
für Ihre Situation günstigste Modell. Übrigens gibt es einige Anbieter, die das
Depot kostenfrei führen, wenn mindestens einmal pro Quartal Geld eingeht. Bei
feststehenden Gebühren ist es ratsam, die Sparraten zu sammeln und einmal alle
drei Monate einzuzahlen.
Ist sinnvolles Sparen im
Zinstief möglich?
Um
ausreichend Kapital zu bilden, ist es sinnvoll, viel zu sparen. Setzen Sie
nicht nur auf eine Immobilie, Rentenversicherung, Aktie oder Fondssparen.
Verteilen Sie Ihre Geldanlagen, um für die ungewisse Zukunft gerüstet zu sein.
Um die richtige Verteilung zu finden, ist es empfehlenswert, das Fachwissen
eines Profis zu benutzen. Ein Finanz- oder Vermögensberater analysiert mit
Ihnen Ihre aktuelle Situation und zeigt Ihnen die geeigneten Möglichkeiten zur
Geldanlage auf.
Fazit: Mit
dem richtigen Vorgehen ist es auch heute möglich, auf Sicherheit zu setzen und
eine angemessene Rendite zu erzielen.
Immer mehr Menschen in Deutschland haben keine Ahnung wie man Geld anlegt
So erreichen Sie gut informiert Ihre SparzieleWelche Informationsquellen und Weiterbildungsangebote sind empfehlenswert?Welches Sparziel hat für die meisten Bürger oberste Priorität?Warum sollten sich Verbraucher immer selbst ein Bild von Finanzprodukten machen?Welche Rahmenbedingungen sind beim Sparen zu beachten?Warum ist Diversifikation beim Geldanlegen so wichtig?Wie lassen sich Transaktionskosten bei der Geldanlage verringern?Wieso sollen Sparer nicht nur in Deutschland investieren?Wer hilft Verbrauchern bei der Planung ihrer Finanzen und Anlagen?
So erreichen Sie gut
informiert Ihre Sparziele
Der BdB
(Bundesverband deutscher Banken) veröffentlichte im April 2019 die Ergebnisse
einer Umfrage über das Verbraucherinteresse an Wirtschaftsthemen: Nur noch
etwas mehr als ein Drittel aller Befragten gab an, sich für Finanzen und
Wirtschaft zu interessieren. Zwei Jahre zuvor lag ihr Anteil noch bei knapp der
Hälfte. Dieses weitverbreitete Desinteresse bewirkt ein Absinken des
ökonomischen Bildungsniveaus mit gravierenden Folgen: Verbraucher sind immer weniger
in der Lage, ihre heutige und künftige finanzielle Situation zutreffend
einzuschätzen und auf dieser Basis sinnvolle Anlageentscheidungen zu treffen.
So verdrängen viele Menschen die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge
komplett – jeder sechste Bürger gibt an, nichts für den Ruhestand zurückzulegen
und sich vollständig auf die staatliche Rente zu verlassen.
Wer
Altersvorsorge betreibt, entscheidet sich zudem für Anlageformen mit geringer
Verzinsung. Lediglich 14 Prozent der Bevölkerung setzt auf renditestarke
Anlageprodukte wie Aktien und Fonds. Doch Sie haben heute vielfältige
Möglichkeiten, Ihren Kenntnisstand zu optimieren und tragfähige Finanzkonzepte
als Grundlage Ihrer Lebensplanung zu entwickeln. Bei der Geldanlage sollten Sie
insbesondere die folgenden Regeln beachten, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Welche
Informationsquellen und Weiterbildungsangebote sind empfehlenswert?
Anleger
sollte grundsätzlich nur Finanzprodukte fürs Sparen nutzen, die sie verstehen.
Schon Aktien stellen in dieser Hinsicht für viele Verbraucher eine gewisse
Herausforderung dar: Begriffe wie Börsenwert (Produkt aus Anzahl der Aktien und
deren aktueller Bewertung), Dividenden (Gewinnausschüttungen) und
Hauptversammlung (regelmäßiges Treffen der Anteilseigner, um wichtige
Angelegenheiten zu beschließen) überfordern viele. Dabei existiert heutzutage
eine riesige Vielfalt an Informationsmöglichkeiten, sodass für jeden Lerntyp
das passende Format dabei ist.
Auf YouTube
finden Sie spannend gemachte und leicht verständliche Videos, die Erklärungen
für viele Finanzbegriffe bereitstellen. Außerdem lohnt es sich, die Homepage
von Banken und Versicherungen sowie Verbraucherschutzorganisationen zu
besuchen: Hier entdecken Sie Erläuterungen und Bewertungen aller gängigen Anlageprodukte.
Vielleicht kommen auch interaktive Webinare für Sie infrage, bei denen Sie
Experten Fragen zu verschiedenen Finanzthemen stellen können.
Neben einem
soliden Grundlagenwissen sollten Sie sich täglich über die aktuellen
Entwicklungen an den Finanzmärkten informieren. Zu diesem Zweck können Sie sich
kurze TV-Sendungen ansehen, die meist im Zusammenhang mit Nachrichten
ausgestrahlt werden. Auch Wirtschaftszeitungen und deren Online-Versionen
halten Sie umfassend und zuverlässig auf dem Laufenden.
Welches Sparziel hat für
die meisten Bürger oberste Priorität?
Viele
Verbraucher sparen, um die Ausbildung der Kinder, den Traum vom eigenen Heim
oder eine Fernreise zu finanzieren. Dabei vergessen sie eventuell, dass die
finanzielle Absicherung ihres Alters ein absolutes Muss darstellt. Wegen der
ungünstigen demografischen Entwicklung der Bevölkerungsstruktur wächst die
Versorgungslücke kontinuierlich. Dieser Begriff bezeichnet den Abstand zwischen
gesetzlicher Rente und dem letzten Nettoeinkommen beziehungsweise dem
gewünschten Einkommen als Ruheständler.
Seriösen
Berechnungen zufolge müssen Arbeitnehmer bei einem Sparbeginn im Alter von 25
Jahren über 20 Prozent ihres Bruttoeinkommens dafür auf die hohe Kante legen.
Bürger, die erst mit 30 Jahren zu sparen anfangen, müssen dafür knapp ein
Viertel Ihres Bruttogehalts aufwenden, mit 35 Jahren sind es sogar 28 Prozent.
Kaum ein
Beschäftigter mit einem Durchschnittsgehalt ist in der Lage, eine derartig hohe
Sparquote durchzuhalten. Um dennoch ein ausreichendes Polster für den Ruhestand
anzusammeln, stehen Finanzprodukte mit großem Chancen- und Risikopotenzial zur
Verfügung. In diesem Zusammenhang ist auch viel zu wenig bekannt, dass jeder
Arbeitnehmer einen Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge hat. Sie kann einen
wichtigen Beitrag zur Schließung der Versorgungslücke leisten.
Warum sollten sich
Verbraucher immer selbst ein Bild von Finanzprodukten machen?
Pauschale
Urteile greifen oft zu kurz, weil sie die individuellen Voraussetzungen und
Wünsche von Sparern nicht in ausreichendem Maße berücksichtigen. Dies wird am
Beispiel der Riester-Rente deutlich: Viele Experten raten von dieser
Altersvorsorge ab. Jedoch bieten viele Riester-Verträge insbesondere
kinderreichen Sparern und Personen mit hohen Einkommen aufgrund der großzügigen
staatlichen Zulagen eine lohnende Verzinsung und weitere Vorteile. Dazu zählen
die Absetzbarkeit der Beiträge von der Einkommensteuer sowie die staatliche
Garantie für die eingezahlten Beiträge zuzüglich der Zulagen.
Welche Rahmenbedingungen
sind beim Sparen zu beachten?
Um keine
großen Enttäuschungen beim Sparen zu erleben, kommt es auf die angemessene
Berücksichtigung des Umfelds an. Zurzeit müssen Anleger bei ihren Investments
beachten, dass sie sich in einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase befinden.
Mit verzinslichen Sparformen, von Festgeld über Tagesgeld bis hin zu
klassischen Sparbüchern, lassen sich keine lohnenden Renditen erzielen.
Warum ist
Diversifikation beim Geldanlegen so wichtig?
Jeder
Spieler weiß, dass er ein hohes Risiko eingeht, wenn er alles auf eine Karte
setzt. Das Gleiche trifft auf Geldanlagen zu: Auch ihre künftige Entwicklung
ist ungewiss und unterliegt verschiedenen Gefahren. Indem Sie Diversifikation
betreiben und Ihr Kapital auf unterschiedliche Anlageformen verteilen,
verringern Sie dieses Risiko.
Die Streuung
sollte dabei über zahlreiche Anlageklassen erfolgen. So sind Sie in
Krisensituationen gut aufgestellt und müssen keinen Totalverlust Ihrer
Ersparnisse befürchten. Konkret folgt aus dieser Regel, dass Sparer
beispielsweise einen bestimmten Prozentsatz ihres Anlageportfolios in
Aktienfonds investieren, einen anderen in Unternehmens- und Staatsanleihen und
einen weiteren in Immobilien- oder Rohstofffonds.
Wie lassen sich
Transaktionskosten bei der Geldanlage verringern?
Für jeden
Kauf und Verkauf von Wertpapieren fallen Gebühren an. Auch der Erwerb von
anderen Finanzprodukten wie beispielsweise Lebens- oder Rentenversicherungen
oder Riester-Verträgen ist mit Kosten verbunden. Sie sollten sich vor dem
Abschluss eines derartigen Vertrages stets informieren, wie hoch diese
ausfallen. Idealerweise holen sich Verbraucher mehrere Angebote von
unterschiedlichen Banken, Versicherungen und anderen Finanzorganisationen ein
und vergleichen die Konditionen. Darüber hinaus sollten Sie sich nie von
Beratern bedrängen lassen, schnell eine angeblich günstige Kaufgelegenheit zu
nutzen. Oft handelt es sich bei diesen Aufforderungen um eine geschickte
Verkaufsstrategie. Sie soll verhindern, dass Kunden ihre Anlageentscheidung überdenken
oder kritische Fragen stellen.
Darüber
hinaus verursacht ein häufiges Umsatteln von einem Finanzprodukt zum anderen
unnötig hohe Transaktionskosten. Insbesondere Sparer mit einem langen
Anlagehorizont können es sich leisten, vorübergehende, krisenhafte
Entwicklungen in aller Ruhe abzuwarten. Das Gleiche gilt in noch größerem
Umfang für kurzfristige Wertschwankungen an den Kapitalmärkten: Auf- und
Abwärtsbewegungen an den Börsen sind bis zu einem gewissen Grad normal und
stellen keinen Grund zur Beunruhigung dar.
Wieso sollen Sparer
nicht nur in Deutschland investieren?
Chancen- und
risikobewusste Anleger entscheiden sich sowohl für sichere als auch für
renditestarke Finanzprodukte mit einem höheren Gefahrenpotenzial. Spareinlagen
von deutschen Banken und deutsche Staatspapiere bieten wenig Zinsen, aber ein
Höchstmaß an Sicherheit. Doch beim Kauf von Aktien und Fondsanteilen vergeben
Sie attraktive Renditeaussichten, falls Sie sich auf deutsche Werte
beschränken. So sind beispielsweise im DAX keine Tech-Konzerne vertreten, die
wegweisende Innovationen vorantreiben.
Derartige
Unternehmen wie Alphabet (Mutterkonzern von Google), Tesla, Microsoft oder
Apple haben ihren Sitz in den USA. Von deren ausgezeichneten Wachstumschancen
profitieren nur Investoren, die deren Aktien beziehungsweise international
orientierte Fonds kaufen, in denen sie enthalten sind.
Wer hilft Verbrauchern
bei der Planung ihrer Finanzen und Anlagen?
In
begrenztem Umfang unterstützen Sie Banken, Versicherungen und andere
Finanzorganisationen bei dieser Aufgabe. Dabei sollten Sie stets im Hinterkopf
haben, dass diese Berater Anlageprodukte verkaufen möchten. Sie erhalten
beispielsweise für den Abschluss von kapitalbildenden Lebensversicherungen oder
Sparplänen für die Altersvorsorge Provisionen. Wer Wert auf eine unabhängige
und kompetente Beratung legt, kann den Service von Honorarberatern in Anspruch
nehmen. Diese Fachleute bekommen keine Abschlussprovisionen, sondern ein im
Vorhinein fest vereinbartes Honorar.
Fazit: Die eingehende Beschäftigung mit der Geldanlage macht Spaß und
lohnt sich: Sie ermöglicht Ihnen, Ihr Sparkapital zielorientiert zu investieren
und Renditechancen zu nutzen. Auf diese Weise schaffen Verbraucher es mit
großer Wahrscheinlichkeit, eine auskömmliche private Altersvorsorge zu bilden.